Betrachtet man die Bibel als Ganzes, so generiert sie einen vielstimmigen Bedeutungsraum. Ihre Bücher, Texte, Gleichnisse, Symbole usw. beziehen sich aufeinander und spiegeln, variieren oder erläutern frühere oder spätere Aussagen. So bilden die Seiten der Bibel ein semantisches Geflecht, in dem Bedeutungszusammenhänge ständig neu aktiviert, beziehungsweise dem Leser in Erinnerung gebracht werden.
Diese Intertextualität ist jedoch mehr als nur eine literarische Technik. Der eine Logos wird in den spirituell relevanten Texten der Bibel auf diese Weise in seinen unendlichen Bedeutungsnuancen sichtbar, wobei die bibelimmanenten Mikro- und Makrostrukturen auf ordnende, ebenfalls bibel-immanente Kategorien hinweisen. So wird in der Bibel ein vernetztes Sinnfeld erkennbar.