In der Metamoderne bezeichnet Oszillation das bewusste Hin- und Herschwingen zwischen scheinbar widersprüchlichen Polen – z. B. zwischen Ironie und Ernst, Naivität und Reflexivität, Idealismus und Pragmatismus. Dieses Schwanken ist im Selbstverständnis der Metamoderne kein Zeichen von Unsicherheit, sondern die reflektierte Antizipation einer Bewusstseinsform, die Ambivalenz aushält und die alte zweiwertige Logik des Abendlandes zu überwinden trachtet.
Die Metamoderne postuliert aber nicht die unentschiedene Beliebigkeit des “sowohl als auch”, sondern zielt auf einen abwägenden Reflexionsprozess, aus dem eine epistemische Signatur emergieren soll . Sie will lineare oder dialektische Modelle durch rhythmisierendes, atmendes Reflektieren ersetzen.