In dem berühmten Gedankenexperiment von Ernst Schrödinger sitzt eine Katze in einer geschlossenen Box. Neben ihr: ein radioaktives Atom, ein Geigerzähler, eine Giftampulle. Ob die Katze lebt oder tot ist, bleibt unbestimmt – solange niemand nachsieht. Eine absurde Versuchsanordnung Schrödingers, die zeigen sollte, wie irritierend die Quantenlogik auf das alte, dinglich gebundene Wirklichkeitsverständnis einwirkt.
Die Ungewissheit der Welt. In Schrödingers Gedankenexperiment befindet sich die Katze also in einer geschlossenen Box. Ob die Katze lebt oder tot ist, bleibt unbestimmt – solange niemand nachsieht. Erst wenn wir die Box öffnen, wissen wir, welcher der beiden Zustände eingetreten ist. Beides ist möglich.
Bewusstsein schafft Wirklichkeit. Gewißheit entsteht erst durch bewusstes Eingreifen oder Beobachten. Dann wird aus Möglichkeit (die Quantenwelt) das, was wir als Wirklichkeit bezeichnen. Heisenberg hatte gezeigt: Der Akt der Beobachtung verändert das Beobachtete. Was wir “Wirklichkeit” nennen, ist keine feste Gegebenheit, sondern das Ergebnis eines Dialogs zwischen Welt und Bewusstsein.
An sich ein schon recht kompliziertes Gedankenexperiment. Aber es gibt nichts, was man nicht noch komplizierter machen könnte. Man stelle sich vor, die Katze jault:
Dann wissen wir: sie ist nicht einfach tot oder lebendig – sie fühlt den Schwebezustand.
Sie spürt die Spannung zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit, zwischen der Hoffnung zu leben oder womöglich sterben zu müssen. Es ist für sie unentschieden – und für uns auch.